Wie gründe ich eine eigene gemeinschaftsbildende Gruppe?

Foto Gruppe"Waren die Teilnehmer eines Workshops in der Hauptsache Ortsansässige, dann geschah es in etwa fünfzig Prozent der Fälle, dass sich einige der Teilnehmer später zu einer lokalen Gruppe zur geistigen Unterstützung zusammenschlossen."
Scott Peck, in "Gemeinschaftsbildung- der Weg zu authentischer Gemeinschaft", S. 349
Wir empfehlen aus Erfahrung heraus 1-2 Wochenendworkshops im Abstand von einem halben Jahr in dem Ort wo Du lebst, um die ausreichende Anzahl Leute für eine laufende Gruppe zusammenzubekommen. Für einen Workshop brauchen wir mindestens 10 Teilnehmer. Wir unterstützen Dich kostenfrei mit Flyern und Werbung in den wichtigsten Medien. Mundpropaganda funktioniert nach wie vor eindeutig am Besten. Eine andere Möglichkeit ist auch das Buch „Gemeinschaftsbildung“ von Scott Peck zu verkaufen, manche sind davon sehr begeistert und kommen, wenn sie das Buch gelesen haben. (Für diesen Zweck verkaufen wir 10 Bücher für zusammen Eu 50,-). Du brauchst noch einen Ort, wo bis zu 20 Personen im Kreis sitzen können und man möglichst auch übernachten kann. Ideal ist natürlich ein Seminarhaus, das muss aber nicht sein. Wir freuen uns besonders, wenn man den Ort öffentlich erreichen kann, sodass nicht alle mit dem Auto anreisen müssen. Für genauere Konditionen oder Fragen schreib einfach ein kurzes Mail an: g.brase@web.de

Parallel stimmst Du einen Termin mit uns ab (ca. 4 Monate vorher). Die Teilnehmer melden sich dann am besten direkt bei uns an. Wir nehmen bis maximal 20 Teilnehmer, sonst wird die Gruppe zu groß.

Wenn Du willst, verlinken wir nach dem Workshop Deine Emailadresse oder Telefonnummer auf unserer Homepage, sodass sich dann auch während des Jahres Leute bei Dir melden können.



Erfahrungen aus den bestehenden Gruppen:

Die gemeinschaftsbildende Gruppe in Hamburg

Aus dem ersten gemeinschaftsbildenden Seminar nach Scott Peck im September 2005 hat sich eine fortlaufende Gruppe gebildet von ca. 15 Leuten, die sich regelmäßig alle 14 Tage trifft.    Wir erleben darin genau das, was unser (Beg)Leiter nach dem ersten Workshops vorausgesagt hat. Wenn eine Gruppe so ein zweitägiges gemeinschaftsbildendes Seminar mitgemacht hat, kann sie den Prozess alleine ohne (Beg)Leiter fortführen, der Begriff von Scott Peck dazu wird als eine "Group of all leaders" bezeichnet. Wir haben wirklich die Erfahrung gemacht, dass die Leitung auf viele Schultern verteilt ist. Es ist kein einfacher Prozess, aber bisher haben wir jede Klippe gemeistert, auch natürlich unter dem Verlust einiger Mitglieder, die nicht genügend an dem Prozess interessiert waren um dranzubleiben, andere sind dazugekommen. Wir sind offen für neue Mitglieder. In den ersten Jahren war Vorrausetzung die Teilnahme an einem gemeinschaftsbildenden Workshop oder Wochenende, was mittlerweile nicht mehr so streng genommen aber sehr empfohlen wird.
   Wir erleben diesen gemeinschaftsbildenden Prozess als sehr nützlich, als zentralen Punkt, um den wir uns versammeln, der uns einen geschützten Rahmen liefert, wo wir uns selbst sein können, keinen Zwängen oder Normen unterliegen. Jeder kann schweigen oder antworten, man ist zu nichts verpflichtet, jeder ist für sich selbst verantwortlich. So einfach dieser Rahmen auch ist, so intensiv ist doch das Erlebnis, wenn die Verhaltensnormen plötzlich nicht mehr gelten. Erst dann erkennt man oft die Mechanismen der Sozialisierung, wie sonst ist es zum Beispiel möglich, längere Zeit zu schweigen. Normalerweise wird dies als recht unangenehm in einer Gruppe erlebt und es wird schnell versucht, diese eigentlich recht wichtige Art des Zusammenseins zu verhindern, in dem einfach nur irgendetwas gesagt wird, um die Stille zu durchbrechen.
   Scott Peck sagt, der Weg von Pseudo führt durch die Phase des Chaos über die Entleerung zur Authentizität. Da eine Gruppe aus diesem Zustand der Herzensenergie immer wieder herausfällt, muss sie oft durch das Chaos dahin zurückfinden, das Pseudo immer wieder neu durchbrechen. Wir versuchen dabei zu lernen, dies in gefühlvoller und achtsamer Weise zu machen, indem wir bei den eigenen Gefühlen bleiben, aus dem eigenen Erleben sprechen und nicht den anderen therapieren, heilen oder überzeugen zu wollen.
   Wo soll das ganze hinführen? Es ist wie in einer Partnerschaft, das Zusammensein kann nährend sein, aber in erster Linie geht es darum, sich in dem gegenseitigen persönlichen Entwicklungsprozess zu (unter)stützen. Man spiegelt sich gegenseitig und es werden Selbstkorrekturen möglich. Es ist ein Weg der Gleichberechtigung, ohne Schüler/Lehrer oder Therapeuten/Klienten Verhältnis, das Anders- und Unterschiedlichsein zu akzeptieren und zu zelebrieren und dabei Tiefe zu erreichen, den besonderen Geist zu berühren und in die Gruppe reinzulassen, wie in der Geschichte des alten Rabbi erzählt wird.

Die gemeinschaftsbildende Gruppe in München

Die Gruppe hat sich nach einem Workshop im Herbst 2007 gefunden und trifft sich seither in einem 14-tägigen Rhythmus jeden Mittwochabend. Der Kern der regelmäßig Teilnehmenden besteht aus ca. zehn an der Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck Interessierten. Wir treffen uns an einem neutralen Ort in einem Besprechungsraum eines Bürogebäudes in der Nähe des Rosenheimer Platzes. Meist ist danach noch Zeit Gespräche außerhalb des Kreises in lockerer Atmosphäre
bei einem Bier oder Glas Wein fortzuführen.

Die Gruppe setzt sich aus Menschen mit den unterschiedlichsten Berufs- und Lebenshintergründen zusammen. Die Vielfalt der Teilnehmerstruktur bietet einen weitreichenden Erfahrungsschatz, der den Gemeinschaftsprozess in seiner Weite immer wieder neu erfahrbar macht.

Uns ist sehr an dem Prozess gelegen, der uns immer wieder überrascht, uns viel über uns selbst zeigt, uns in die Tiefe des freien und ehrlichen Miteinanders führt.
Neue Teilnehmer sind herzlich willkommen. Wir wünschen uns für Neueinsteiger, dass sie an einem Wochenendseminar der „Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck“, wie sie von Götz Brase angeboten werden, teilgenommen haben.

Peter Weiss

Die gemeinschaftsbildende Gruppe in Wien

Auch in Wien hat sich nach dem ersten gemeinschaftsbildenden Seminar Anfang 2008 mit 10 Teilnehmern eine kleine Gruppe von 4 Personen gebildet, die sich regelmäßig alle 2 Wochen Mittwoch abends für 3 Stunden trifft. Nach dem zweiten Workshop in Wien Ende November mit 20 Teilnehmern wird sich die Gruppe wahrscheinlich auf bis zu 8 Teilnehmer erweitern. Wir haben uns für eine Aufnahmebedingung entschieden, die eigentlich eine Empfehlung ist: Die Teilnehmer sollten einen Wochenendworkshop besucht haben um über ausreichend Übung zu verfügen, bzw. um auch das tiefe Gemeinschaftsgefühl (das „Geschenk“) kennengelernt zu haben. Diese Aufnahmebedingung haben wir aus den Erfahrungen mit der Hamburger Gruppe.

„Der kleine Rahmen war bis jetzt sehr vertraulich. Für mich bedeutet er ein echtes „Zuhause“ in dem Sinne, dass ich hier zutiefst so sein kann wie ich bin, vor allem eben auch mit meinen schwierigen Seiten. Das Gefühl Fehler machen zu dürfen und trotzdem noch geliebt zu werden ist für mich eines der zentralsten Momente in der Gemeinschaftsbildung. In der Gruppe kann ich experimentieren, die anderen dürfen das auch. Scott Peck nennt es ja auch ein Laboratorium für persönliche Abrüstung. Hier kann ich abrüsten bevor ich überhaupt aufrüste. Der gemeinsame „sichere Raum“ der dabei entsteht, schwingt in mir oft noch tagelang nach. Er erscheint mir als der einzig lebenswerte Raum.

Auch wenn er immer wieder nur durch das Chaos zu betreten ist!

Ich habe tiefe Dankbarkeit für diese Gruppe, die mich durch mein Leben und meine Partnerschaft begleitet.„ S.B



Home | diese Seite drucken